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Wenn die Distanz zu Gefahr und Chance wird....

23.04.2020 18:05:03 | CascadeIT, Helmut Steigele | 0 Kommentare
Warum sind Haustiere in der Wildnis, vor allem am Anfang, dem Verderben ausgesetzt, während die Wildtiere bei gleichen Lebensumständen anscheinend keinerlei Probleme haben?

Das die Frage eines Wildhüters im Rahmen eines Kadertrainings (es ging dabei nicht um Chakabrüllen und Männlichkeitsrituale, sondern um das reale Erkennen von Überlebenschancen...)

Die Antwort: Wildtiere haben es erlernt folgende Dinge im Fokus zu behalten: Wo ist die nächste Nahrungsquelle, wie erkenne ich wie nahe ich an der Nahrungsquelle bin und wieviel Kraft braucht es, sich die Nahrungsquelle einzuverleiben.

Resiliente oder überlebensfähige Spezies haben eine radikale Aussenorientierung und passen Ihre Verhaltensweisen, an. Nimmt man ihnen diese Aussensicht (durch ständiges Futter, Domestizierung etc, verlieren Sie alles, verhalten sich artwidrig, verlieren die Reproduktionsfähigkeit und gehen irgendwann ohne Hilfe zugrunde).


Und was hat das jetzt mit mir zu tun? Das mag wohl die Frage vieler hier sein.

Wirtschaftliche Austauschbeziehungen entsprechen oft den klassischen natürlichen Mustern:  Nahrungsquelle wahrnehmen - Verhaltensmuster der Nahrungsquelle (Erkennungsattribute jagbar oder nicht einordnen) - Nahrung an sich nehmen - dem Ökosystem statt dessen etwas zurückgeben.  Mit Hilfe der aufgenommenen Energie Leben fortsetzen, reproduzieren, wieder jagen...

Das bedeutet, dass man  immer wissen muss,  was vom Kunden gebraucht wird, was geliefert werden soll und was zu einer Wiederholung des Austausches führt.

Tja und jetzt kommt ein Virus, der es uns verbietet Face to Face mit Kunden zu verkehren, Kundenbedürfnisse zu erfassen und Lösungen anzubieten.

Ich stelle jetzt noch mal die Frage:

  • Wann und wie hatten Sie die letzten 4 bis 6 Wochen (Corona sei Dank) Tuchfühlung mit dem Kunden?
  • Wie und wie oft haben Sie sich mit Kunden in dieser Zeit über Bedürfnisse, Lösungen, Austausch und Beziehungspflege austauschen können?
  • Wann haben Sie sich das letzte mal grundlegende Gedanken über den Charakter ihrer Geschäfts- und Austauschbeziehungen gemacht
    • und daraus Schlussfolgerungen gezogen
    • was passiert, falls Sie keinen direkten Zugang mehr zu Ihrer "Nahrungsquelle" haben...
    • Welche Anlassfälle einer Kundeninteraktion,  in welcher Frequenz zu welchem Bedürfnis anfallen
    • was derzeit für eine fortlaufende Informationsversorgung zu Ihnen und umgekehrt zum Kunden sorgt
    • und was geschieht, wenn es zum Ausfall des Interaktionskanales kommt.



Kurz, welche Formen der Interaktion sind gerade jetzt für Sie und den Kunden für den Beziehungserhalt von Relevanz. 

Es liegt auf der Hand, dass die nun auferlegte Distanz irgendwie überbrückt werden sollte.




Vielleicht wäre es jetzt an der Zeit "digitale Ersatzbrücken" dort zu bauen, wo die persönliche Interaktion nicht mehr stattfinden kann. Vielleicht nicht für alle Anlassfälle, die es gibt, aber doch für jene, die dafür Sorgen, dass Kunden nicht gänzlich abspringen.


Genau hier kommt abschliessend ein Gedanke ins Zentrum.

Das Futter ist immer so nahe, wie man es im Blick oder im Fokus hat. 
  • Haben Sie sich über das Hier und Jetzt zur Bedürfnislandschaft Ihrer Kunden Gedanken gemacht:
    • Haben Sie sich schon Gedanken gemacht, wie Ihrem Kunden jetzt geholfen werden kann (für seine jetzigen Bedürfnisse, Probleme und Sorgen)
    • Haben Sie dabei daran gedacht, dass er vielleicht genau das, was Sie sich vorstellen gar nicht braucht, sondern etwas Ähnliches, sie ihn aber noch nicht danach gefragt haben, sondern einfach digital irgendetwas rausschiessen, weils digital klingt...
    • Haben Sie sich darüber Gedanken gemacht, was aus Ihrem Angebot von Ihren Kunden jetzt lieber digital automatisiert, als via Konferenz wieder mühsam in einem Meeting abgefackelt, angefordert werden muss
  • Haben Sie sich über das adäquate Brückenformat schon Gedanken gemacht
    • Haben Sie jemals schon darüber nachgedacht, wann, zu welchem Anlass und wie lange Kunden gewillt sind mit Ihnen in Kontakt zu treten
    • Ob sie gewillt wären, spezifische Aufgaben auch digital zu erledigen
    • und welcher Nutzen Ihren Kunden aus der Möglichkeit einer "digitalen Ersatzbrücke" erwächst.
Wenn nicht, dann wäre jetzt ein Moment dazu gegeben.

Zeitgleich ein Hinweis auf den nächsten Blog im Resilience-Denken:

Da geht es dann über den eigenen Energieverbrauch und der des Kunden - welche Folgerungen können daraus gezogen werden

 
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